[Review] Abduction – Showdown in Vietnam (2019) im Blu-ray-Mediabook (inkl. Bonus-DVD)
Um Vorwürfen einer gewissen Vereingenommenheit vorzubeugen, habe ich die kommenden zwei der aktuellen Veröffentlichungen von Retro Gold 63 gerne dem geschätzten Kollegen tp-industries überlassen und mich dieses Mal nur dem hier vorgestellten Film gewidmet, der uns ebenfalls netterweise vom Label zur Verfügung gestellt wurde.
Story
Abduction (Sheng Si Gui Yu) aus dem Jahr 2019 unter der Regie von Ernie Barbarash erscheint hierzulande mit dem Untertitel Showdown in Vietnam. Hauptdarsteller ist der geschätzte zeitgenössische Action-Star Scott Adkins, an dessen Seite Martial-Arts-Schauspieler Andy On nach langer Zeit wieder einmal steht. Der Untertitel ist vielleicht etwas irreführend, verweist aber mitunter an Klassiker wie Big Trouble in Little China oder Showdown in Little Tokyo. Denn wir haben es hier nicht mit einem herkömmlichen Action-Film zu tun, sondern mit einem Sci-Fi-Action-Film, der sicher nicht allen gefallen dürfte, für Fans von etwas anderen Storys, die mit einem gewissen Augenzwinkern und Humor ihre Filmabende mal erleben wollen, aber definitiv interessant.
Erzählt wird die Geschichte von Quinn, der ohne Erinnerung und mit Sprachstörungen in einem Park in Vietnam auftaucht und sich zu erinnern versucht, was mit ihm geschehen ist. Als Connors (Andy On) Frau durch fremde Wesen entführt wird, kommen die beiden zusammen und auch Quinn erinnert sich, dass seine Tochter von Außerirdischen in einer anderen Dimension gefangen gehalten wird. Die beiden begeben sich also daran, Frau und Tochter vor den Fieslingen zu retten. Was sich zugegebenermaßen wie hanebüchener Quatsch anhört, ist unterhaltsame Action, die tatsächlich mal in anderem Gewand daherkommt und für die man Adkins neben der üblichen harten Kost nur beglückwünschen kann. Auch Assoziationen zu Sie leben! von John Carpenter kommen einem hier in den Sinn, auch wenn es qualitativ nicht ganz an den Großmeister rankommt.
Bild und Ton
Vom Bild und Ton kann man sich nicht beschweren, muss aber direkt erwähnen, dass es sich beim Feature Film um eine Repack-Disc handelt, die auch keinen eigens gestalteten Aufdruck hat. Eine DVD des Films selbst fehlt im Mediabook auch. Das Bild ist für die Direct-to-Video-Produktion angemessen (16:9 (1,78:1)). Auch der Ton lässt sich durchwegs auf stabilem Niveau als gut bewerten (Deutsch und Englisch DTS-HD 5.1). Untertitel gibt’s leider nur auf Deutsch. Insgesamt sollte erwähnt werden, dass die Special Effects aufgrund des geringeren Budgets nicht die Qualität haben, wie man sie sonst gewohnt sein mag, aber – wie gesagt – das passt zur charmanten Art des Films durchaus.
Verpackung und Ausstattung
Nun also wieder zur Königsdisziplin von Retro Gold 63, der Verpackung. Das Mediabook (Blu-ray und Bonus-DVD) ist wie immer ansprechend, mit ein paar Gloss-Effekt-Highlights, die in Ordnung gehen, aber nicht herausragend sind. Das obligatorische 24-seitige Booklet von Christian Ladewig ist wieder informativ und ein deutlicher Mehrwert für die Sammler, das Extralob geht aber wieder einmal zum Bonus-Material auf einer Extra-DVD. Wie schon öfter betont, bei Retro Gold 63 könnten sich einige große Labels mal eine gehörige Scheibe abschneiden. Das sympathische Label aus Hessen ist wirklich von Fans für Fans. Wieder einmal gibt es mit Herrn Ladewig zwei ausführliche Video-Interviews mit Regisseur Ernie Barbarash und Produzent Mike Leeder. Leider wieder keine englischen Untertitel, was erneut schade ist und auch fehlt, aber die Tatsache, dass es eigens produziertes Bonusmaterial gibt, ist einfach zu gut. Nicht zu vergessen natürlich sind die limitierten Mediabooks selbst, die in zwei coolen Cover-Varianten daherkommen (hier Cover A auf 222 limitiert, Cover B auf 63 Stück im labeleigenen Shop und leider bereits ausverkauft).
Jup, der geschätzte tp (danke für die Nennung meiner Wenigkeit) wird sich in nächster Zeit auch mal ein paar Retro Gold Mediabooks annehmen.
Deine Besprechung liest sich vielversprechend. Da der Streifen in der Summe recht bescheidene Kritiken bekommen hat, war die Nummer bei mir nie wirklich erste Wahl. Aber nach deiner Meinung, bin ich nicht mehr gänzlich abgeneigt dem Film mal eine Chance zu geben. :)
Es kommt halt immer auf die Perspektive an, mit der gehörigen Portion Humor, die mir bei den 80erPerlen in den Sinn kommt, macht der halt Spaß. Ist aber immer auch Fanperspektive:-)