[Review] Ambulance (2022) von Michael Bay (im 4k-UHD- und Blu-ray-Steelbook)
Universal haben es wieder getan und uns mit dem Steelbook zum neuen Actioner von Michael Bay beglückt. Was dieses sprichwörtliche Filmvehikel kann, schauen wir uns gerne an.
Story
Ambulance aus dem Jahr 2022 von Michael Bay ist das Remake des gleichnamigen dänischen Filmes aus dem Jahr 2005. In der Neuverfilmung wird die Geschichte von Will Sharp (Yahya Abdul-Mateen II) erzählt, der unbedingt Geld für die Operation seiner krebskranken Frau benötigt. Da das US-amerikanische Gesundheitssystem auch für Kriegshelden keine Ausnahme macht, begibt sich Will ohne das Wissen seiner Frau zu seinem problematischen Bruder Danny (Jake Gyllenhaal), der es schafft ihn für seinen nächsten Banküberfall zu motivieren. Doch sein psychopathischer Bruder versaut alles und schon findet sich Will mit ihm, einem angeschossenen Polizisten und der Rettungssanitäterin Cam (Eiza González) in einem Ambulanzfahrzeug, das er von der Polizei und dem FBI verfolgt durch das sonnige Los Angeles jagen muss. Ob Will erfolgreich aus der Nummer rauskommt, darf jeder und jede selbst herausfinden. Fakt bleibt nur, dass Michael Bay es versteht, eine flotte Actionkanone zu inszenieren, welche allerdings am Ende vielleicht keine falschen Gefühle zeigt, allerdings auch keine realen sozialen Umstände.
Bild und Ton
Was der Story fehlt, wird allerdings hundertprozentig bei Bild und Ton wett gemacht. Ambulance bietet in der 4k-UHD-Version (HDR10, 2,35:1 Widescreen) schärfste Konturen, satteste Farben und exzellente Kontraste. Mehr kann man von Heim-Action-Kino nicht erwarten und dennoch bleibt der Film auf der Bildebene stets realistisch und greifbar, auch und gerade dann, wenn er etwas überzogen ist. Die Kameraflüge und -bewegungen sind hierbei besonders hervorzuheben, da sie zum einen Spaß machen (Kamera über Grashalme, Kamera fährt Hochhaus herunter, Kamera fliegt einfach über die Highways von LA, etc.) und zum anderen zeigen, dass Bay zwar Popcornkino macht, aber irgendwie doch einer der großen Hollywood-Studiosystem-Autorenfilmer ist (wenn es so etwas überhaupt gibt). Auch die Blu-ray überzeugt, kommt aber verständlicherweise nicht ganz an die UHD heran. Vom Ton her gibt es bei diesem brandaktuellen Hochgeschwindigkeitsfilm ebenfalls keine Geiseln und das Dolby Atmos kann sich sowohl im Englischen, als auch Deutschen voll entfalten. Der Soundtrack mäandert hier zwischen Synth und Bombast, macht aber durchaus Spaß, auch wenn das Ende etwas überzuckert ist.
Verpackung und Ausstattung
Hier lässt sich Universal wirklich nicht lumpen und der geneigte Collector Junkie erhält ein wunderbares Steelbook-Vehikel, welches das Filmvehikel in der Nachbildung der Krankenwagenhintertür perfekt verpackt (geprägte Einschusslöcher inklusive). So macht Sammeln definitiv Spaß und unterstreicht den Inhalt des Films. Die innere Skyline von LA ist ebenfalls wunderschön und führt zu den Discs, die sich – wie man das von Universal kennt – nicht zu schämen brauchen für ihr Bonusmaterial, das in mehreren Kapiteln die üblichen Making-of-Dokus bietet, die in Setaufnahmen und Schauspielerinterviews den Film bewerben.