[Review] Strange Behaviour (1981) im Blu-ray-Mediabook (inkl. DVD)
Unser Stammlabel Retro Gold 63 hat dieses Mal das wattierte Mediabook zu einem ganz besonderen Geheimtipp zur Verfügung gestellt. Strange Behaviour dürfte dabei nicht nur für Slasher- und Kiwifreunde von Interesse sein.
Story
Bei Strange Behaviour von Regisseur Michael Laughlin aus dem Jahre 1981 handelt es sich um einen der ersten neuseeländisch produzierten Horrorfilme. Der zunächst dem frühen Slasher zugehörige Film wurde auch unter dem Titel Dead Kids oder im Deutschen Die Experimente des Doktor S. vertrieben, was es durchaus trifft, da es einen Wechsel in die Science Fiction-Mystery gibt, wo Mind-Control-Verhaltens-Experimente thematisiert werden und das Geschehen schließlich beherrschen. Zunächst erscheint die US-amerikanische Kleinstadt Galesburg wie jede andere Stadt. Die Teenager gehen in die Schule und die Eltern gehen ihren Jobs nach, würde es nicht einen mysteriösen Mord geben. Als auf einer Kostümparty dann ein weiterer Mord geschieht, wird Sherriff Brady (Michael Murphy) hellhörig. Auch sein Sohn Pete (Dan Shor) gerät in die Fänge eines bereits verstorbenen Wissenschaftlers namens Dr. Le Sange (Arthur Dignam), dessen Institut zunächst gutes Geld für Experimente bietet, aber hinter dessen Plänen sich die Kontrolle von Gedanken und das Steuern von Menschen verbirgt.
Was an diesem wirklichen Geheimtipp heraussticht, ist die düstere Atmosphäre zwischen Slasher und Mind-Control. Auch dass direkt am Anfang die Mörder ein Gesicht erhalten, ist ungewöhnlich für das Genre. Das Whodunit entfällt quasi und weist gleich den Weg in eine andere Richtung. Der Vergleich zu frühen Cronenberg-Filmen ist vielleicht etwas zu weit gegriffen, aber eine gewisse Atmosphäre erinnert daran. Die Tanzszene ist übrigens ähnlich kultig, wie in Freitag der 13. – Das letzte Kapitel diejenige von Crispin Glover (Kenner wissen, was gemeint ist). Vor allem der Typ im Batman-Kostüm ist Kult pur.
Bild und Ton
Bildtechnisch erhalten wir hier die erste deutsche HD-Veröffentlichung auf Blu-ray. Eine 2007 erschienene DVD gab es unter dem Titel Small Town Massacre. Die Blu-ray (16:9 (2,35:1)) ist der DVD hier klar überlegen und bietet ein für das Alter und die eher geheime Identität des Films gute Qualität auf durchgängigem Niveau. Auch der Ton ist gut (Dolby Digital 2.0) und sowohl in synchronisierter deutscher Version, als auch im englischen Original enthalten. Zu Beginn gibt es eine nichtsynchronisierte Szene, die wohl eher aus Zeitgründen damals herausgeschnitten wurde. Die deutschen Untertitel sind etwas schwierig und scheinen teils aus einem Translator-Programm übernommen. Dennoch, immerhin gibt es deutsche Untertitel, was nicht auf jeder Veröffentlichung heutzutage selbstverständlich ist.
Verpackung und Ausstattung
Das wattierte Mediabook erscheint in 3 Editionen (hier Cover A), die jeweils auf 333 (Cover A) und 200 Stück (Cover B) limitiert sind. Eine 3. Version mit Cover C war in 63 Stück auf der Retro-Gold-63-Homepage erhältlich und ist bereits ausverkauft. Die Wattierung ist wie gewohnt bei Retro Gold 63 griffig und vom Aussehen sehr ansprechend. Liebevolle Closeup-Highlights wurden mit Gloss-Effekten versehen, die dem Horrorfan das Herz höherschlagen lassen. Das enthaltene 24-seitige Booklet hat den schon fast obligatorischen Innenteil von Christian Ladewig, der wie immer informativ und gut geschrieben ist. Außerdem werden zwei Plakatmotive auf der Innen- und Außenseite des Booklets geboten. Auf den Discs selbst gibt es eine Trailershow und ein Video-Interview mit Antony I. Ginnane, dem Produzenten, der von Christian Ladewig befragt wird. Auch hier mal wieder, wie schon bei der Van-Damme-Veröffentlichung zu The Quest, kann man nur alle Daumen hochheben. Ganz großes Lob an Retro Gold 63 für den eigenen Content im Bonusmaterial, der einen klaren Mehrwert für diese schönen Editionen bietet.
Den Streifen kenne ich tatsächlich noch nicht, klingt aber nicht uninteressant. Mutige, genreübergreifende Projekte sind für mich sowieso schon grundsätzlich interessant.
Das Bonusmaterial liest sich auch super. Danke für die Vorstellung! :)
Gerne:-) Der Film ist tatsächlich eine Sichtung wert, ich kannte ihn auch nicht und werde ihn definitiv in meine Slasher-Rotationsliste aufnehmen;-)