[Review] Kaliber 38 – Genau zwischen die Augen (1976) im Blu-ray-Mediabook (inkl. DVD)
Back in the game und back with Retro Gold 63, die uns dieses Mal dankenswerterweise den Poliziottesco-Klassiker Kaliber 38 – Genau zwischen die Augen (im italienischen Original: Quelli della calibro 38) zur Begutachtung überlassen haben.
Story
Wir befinden uns in Turin in den 70er Jahren. Dort herrscht ein Gangsterboss, der von allen nur „Der Marseiller“ genannt wird, oder auch „Schwarzer Engel“ (gespielt von Ivan Rassimov). Kommissar Vanni (gespielt von Marcel Bozzuffi) erschießt bei einem Einsatz den Bruder des „Marseiller,“ wofür dieser sich sofort rächt und die Frau von Vanni vor den Augen des gemeinsamen Sohnes kaltblütig erschießt. Hierauf darf, weil es soweit gekommen ist, Kommissar Vanni eine Spezialeinheit gründen, von denen jeder mit der Superwaffe Kaliber 38 ausgestattet wird, mit der man zielgenau seine Gegner trifft. Allerdings stürzt der „Marseiller“ die Stadt nun in ein von mit Dynamit durchgeführtes Inferno von Terroranschlägen, weshalb die Spezialeinheit wieder aufgelöst wird, allerdings im Geheimen nun dem „Marseilleser“ das Handwerk zu legen versucht. Vanni und seine Männer geben sprichwörtlich ihre Seelen.
Hier handelt es sich um die letzte Regie-Arbeit von Massimo Dallamano, der unter anderem ebenfalls für den großen Poliziottesco-Klassiker Der Tod trägt schwarzes Leder verantwortlich ist und für den Quasi-Edgar-Wallace-Film Das Geheimnis der grünen Stecknadel. Auch Kaliber 38 – Genau zwischen die Augen hat die Qualität von Dallamanos Arbeit und bietet einige sehr heftige Härten, die zwar nicht mit Spezialeffekten punkten, aber mit unvorhergesehener Brutalität. Die Geschichte ist relativ komplex und verwinkelt und erinnert mit ein paar Änderungen durchaus an Plots von der Fast-and-the-furious-Reihe.
Bild und Ton
Bei Bild und Ton gibt es weder ein besonderes Plus, noch ein Minus. Das 16:9 (2,35:1) wird in halbwegs guter Restaurierung geboten und behält den Charme des schäbigen Poliziottesco bei. Die deutsche und italienische Tonspur gibt es in Dolby Digital 2.0 und deutsche Untertitel sind inklusive. Für die tollen Oneliner natürlich die besten Voraussetzungen.
Verpackung und Ausstattung
Retro-Gold-63-Standard ist das schöne Mediabook, das hier mit dem Covermotiv A (333 Stück Limitierung) eine wirklich besonders gelungene Spotlack-Veredelung bei der Telefonzelle hat. Kommt gut! Cover B und C sind auf jeweils 100 limitiert, Cover D auf die Labeltypischen 63 Stück, die wahrscheinlich längst ausverkauft sind. Auch das Booklet ist dieses Mal wirklich wieder gut gelungen und von einem Neuautoren geschrieben, der sich das Pseudonym Patrick Quaiser gibt. Massig Fotos und Filmplakatmotive, die den Text untermalen, runden das Ganze ab.
Negativ fällt auf, dass es ein Repack von der Platinum Cult Edition ist, allerdings nur der Inhalt, nicht die Disc-Bedruckung. Das wäre nun aushaltbar, wäre eine mittlerweile gewohnt gute Bonus-DVD dabei. So bleiben die Extras altbekannt und zugegebenermaßen reißt für Fans die Super-8-Fassung einiges raus für wahre Nostalgiker.
Schön mal wieder was von dir zu lesen!
Dass du Worte wie „Die Geschichte ist relativ komplex und verwinkelt“ und die „Fast and Furious“ Reihe in einem Satz nennst, finde ich schon ziemlich lustig.
Genau mein Humor! :D
Ansonsten ist die Super 8 Fassung natürlich eine feine Sache für Fans des Streifens.
Insgesamt ist das Genre aber nicht meine Baustelle. Allgemein kann ich mit dem italienischen Film an sich meist nicht viel anfangen. Wenige Ausnahmen sind unter anderem Pasolini’s „Die 120 Tage von Sodom“ und „Robinson Jr“. Wäre eigentlich mal eine schön groteske Idee für ein Doppelfeature, wenn ich so darüber nachdenke. XD
Warum nicht, find ich gut XD