[Review] Lone Survivor im 4K-UHD-Mediabook (inkl. Blu-ray)
Mit Lone Survivor (2013) hat uns HanseSound ein weiteres schickes Mediabook zur Begutachtung zur Verfügung gestellt, das im selben Wurf wie Mechanic: Ressurection (2016) daherkommt und ebenfalls in drei verschiedenen Covervarianten (A,B und C, hier Cover A) zu je 333 limitierten Exemplaren exklusiv in den Vertrieb von Saturn und Media Markt geht.
Lone Survivor ist ein vor längerer Zeit in die Kinos gekommener Kriegsfilm, der als UHD-Disc und Blu-ray in diesem Mediabook enthalten ist und bildtechnisch hervorragende Qualität für den Liebhaber der 4K-UHD-Technik bietet, wie auch tontechnisch (DTS-HD MA 5.1). Regisseur Peter Berg ist vielen bestimmt bekannt vom Antisuperheldendrama Hancock mit Will Smith, hat aber auch den Schwarzen-Komödien-Klassiker Very Bad Things (1998) mit Cameron Diaz und Christian Slater inszeniert, sowie einige Filme mit Mark Wahlberg (Deepwater Horizon, Boston, Mile 22, Spenser Confidental), der quasi ein Stammschauspieler von Berg ist und auch hier zum sprichwörtlichen Kampfeinsatz kommt.
Das im Mediabook enthaltene Booklet zeichnet schön die Linie von BERG und WahlBERG nach, wurde von Peter Osteried verfasst und bietet mit der passenden Bebilderung aus dem Film einen gut gewählten Kommentar zum nach dem Film lesen.
Ich muss es zugeben, irgendwie macht dieses Mediabook Spaß, auch wenn Cover A mit einem neu gestalteten Zeichencover sicher nicht allen gefallen wird. Die Hochglanzoptik und gute Verarbeitung sprechen für sich, obwohl der Preis ziemlich gesalzen ist, sieht man sich manche Konkurrenz an, aber letztlich dann doch wohl im UHD-Blu-ray-Mediabook-Mittelfeld liegt.
Inhaltlich kriegt man einen intensiv und nachdenklich inszenierten Kriegsfilm, der alles andere als glorifizierend ist, allerdings für Freunde spannungsgeladener Action genug bietet, was wohl auch Sinn der Sache war, um die Message zwischen Heroismus und Fatalität rüberzubringen. Denn die handelt wie so oft vom Wahnsinn des Krieges und den überflüssigen Toten auf allen Seiten.
Wir befinden uns im Jahr 2005 in Afghanistan, wo ein paar Soldaten der Navy SEALs einen Talibananführer ausspionieren sollen. Was als Beobachtungsauftrag gedacht war, führt zu einem moralischen Dilemma, in dem die Soldaten auf ein paar Ziegen und die dazugehörenden einheimischen Ziegenhirten Treffen, welche sie verschonen. Was dann folgt, ist ein Kampf, in dem es keine Gewinner gibt, sondern nur Verlierer. Sieht man sich die aktuelle Lage in Afghanistan an, kann man die Sinnlosigkeit mehr denn je nachvollziehen, ganz so, als würde sich nie etwas verändern. Grade am Ende, wenn im dokumentarischen Abspann (der Film basiert auf einer wahren Geschichte) gesagt wird, dass der Kampf der afghanischen Widerständler gegen die Taliban bis heute nicht zu Ende ist, bleibt einem ein Kloß im Halse stecken.
Da es sich bei den Discs um ein Repack handelt, gibt es mal wieder keine neuen Bonusmaterialien, aber die bereits vorhandenen sind recht üppig (Interviews, Featurettes) und gut zu schauen, wenn man sich für die Machart des Films weitergehend interessiert.
Wie gesagt, Lone Survivor ist ein packend inszenierter Kriegsfilm mit menschlicher Aussage jenseits von schwarz-weiß-gefärbten Fronten (der afghanische Ehrenkodex Pashtunwali wird am Ende noch erklärt, wie auch im Bonusmaterial). Jenseits seiner Action bietet der Film hervorragende Schauspieler neben Wahlberg hinaus (wie Taylor Kitsch, Emile Hirsch, Ben Foster, Eric Bana, etc.) und – wie unbedingt erwähnt werden muss, einen sehr treibenden und eher ungewöhnlicher Soundtrack, bei dem die Postrock-Band Explosions in the Sky mitgemischt hat, die dem Film wirklich gut zu Gesichte steht. Eine Cover-Version von David Bowies „Heroes“ rundet das ganze im Epilog wiederum ins Dokumentarische gehend ab.
Auch mit Lone Survivor bietet uns HanseSound also ein wirklich schön gemachtes Mediabook , das zwar für Sammler gedacht ist, aber vom Aussehen und Booklet wirklich Spaß macht und mit den Repack-Discs in dieser schönen Aufmachung einen etwas stiefmütterlich behandelten Kriegsfilm neu ins Gedächtnis bringt.
Lohnt sich trotz des hohen Preises.