[Review] Mechanic: Resurrection im 4K-UHD-Mediabook (inkl. Blu-ray)
HanseSound hat uns freundlicherweise den Action-Film Mechanic: Ressurection (2016) in einem UHD-Blu-ray-Mediabook zukommen lassen, um endlich mal damit aufzuräumen, dass es sich hier um einen schlechten Film handelt. Wie könnte dieser Action-Kracher auch schlecht sein, spielt darin doch Jason Statham (Transporter-Filme, Fast & Furious-Reihe) mit und Jessica Alba (Sin City, Machete). Als würde das nicht reichen, gibt es noch Hollywood-Grandeur vom feinsten mit Tommy Lee Jones (Men in Black, Batman Forever). Nicht schlecht, mag man da denken und hat natürlich recht.
Mechanic: Ressurection ist aber quasi der zweite Teil und die Fortsetzung zu The Mechanic (2011), ebenfalls mit Jason Statham und Donald Sutherland (The Hunger Games), der wiederum ein Remake des gleichnamigen Films von 1972 ist, unter dem deutschen Titel Kalter Hauch, mit keinem geringeren als Charlos Bronson (Ein Mann sieht rot), von keinem geringeren als Regisseur Michael Winner (Ein Mann sieht rot) – und mit Jan-Michael Vincent (Airwolf). In diesem Sinne hat der hier vorliegende Film eine lange Historie und wer den ersten Teil und das Original nicht kennt, sollte dies sofort nachholen, da es darin um den sagenhaften Profikiller Arthur Bishop geht, der den Vater seines späteren Auszubildenden und Sohnersatzes tötet, dem das wiederum nicht gefällt, was bei so einer konflikthaften Ausgangssituation mit einem tragischen Ende aufwartet.
Mechanic: Ressurection führt die Figur des Profikillers Arthur Bishop fort und dies in einer Mischung aus dem Original, einem Schuss James Bond, was die überzogenen Actioneinlagen anbelangt, ein Spritzer Ethan Hunt aus Mission: Impossible, sowie einer Prise Jason Bourne aus Die Bourne Identität. Eine gehörige Portion Jason Statham ist natürlich auch drin und jede Menge Identifikationsmaterial für zeitgenössische und klassische Actionfreunde.
Der Grundkonflikt der Geschichte ist oberflächlich relativ einfach erzählt, da es um eine Frau geht, die von einem Fiesling getötet werden soll, der wiederum von Arthur Bishop verlangt, dass dieser seine Profikillerskills einsetzt, um drei andere Fieslinge umzubringen. Bishop erledigt dies erwartungsgemäß, doch bleibt er beim dritten Fiesling etwas stecken und das Finale leitet sich ein. Wird alles gut enden?
Wer nun sagt, das hört sich langweilig und altbekannt an, der irrt, da Mechanic: Ressurection tatsächlich gut erzählt ist, sehr zeitgenössisch, gerade im unterkühlten Action-Segment, in dem fast jedes Gefühl unterdrückt wird, sogar die Liebe zur Frau in Nöten, die aber dennoch gerettet werden muss, da sie auch karitativ tätig ist. Der neue Actionheld unserer Zeit ist eben nicht nur gefühlskalt, unterkühlt und tiefgefroren, sondern hat immer noch ein paar ethische Grundsätze, schöne Mädchen inklusive. Wem das immer noch nicht reicht, der wird bei den Stunts seine Freude haben und die wirklich gut umgesetzten Ideen bei den Actionszenen (Stichwort: gläsernes Schwimmbad, Hochhaus, Bohrer).
Das Mediabook von HanseSound kommt in der handelsüblichen Größe, mit schöner Glanzversiegelung und in drei verschiedenen Covern, auf jeweils 333 Exemplare limitiert, A und B mit eigens gezeichneten Spezialcovern (hier Cover A), Cover C mit dem Originalmotiv, exklusiv bei Media Markt und Saturn zu erwerben. Ein ebenfalls hochglänzendes Booklet im Innenteil von Peter Osteried zeichnet interessant den filmischen Werdegang von Jason Statham nach und ist schön und üppig bebildert. Bei den Discs handelt es sich um Repacks, als großen Bonus sehe ich hier aber die noch nicht ganz so eingebürgerte Blu-ray-UHD-Kombi. Die Bonusmaterialien sind denn dieselben wie auf den Amarays und eher vernachlässigenswert, wie Featurettes, Interviews und Making-Of.
Das Bild ist übrigens absolut großartig für den Film, der zwischen wunderschönen Landschaftsaufnahmen und schnellen Actionsequenzen wie gemacht für das UHD-Medium ist. Auch hier gibt es also wieder ein zwar gerepacktes, so aber doch wunderschönes Mediabook, das sich ordentlich in der Sammlung machen wird, für Fans von schon früh etwas vergessenen oder missachteten Actionperlen.
Wie gesagt, der Film wird manchen vielleicht nicht so gut gefallen, für Actionfans, sowohl mit Retrogefühlen, als auch mit Zukunftsambitionen, gibt es hier aber wirklich knallhartes und charismatisches Actionkino, das meiner Meinung nach in einigen Jahren geschätzter sein wird, als bei seiner Veröffentlichung. Regisseur Philip Gansel (Napola, Die Welle, Die vierte Macht) hat hier ganze Arbeit geleistet und einen durchaus gegen den Strich gebürsteten Action-Film mit doppeltem Boden in seinem Hollywood-Debüt inszeniert, genauso unterkühlt wie das Original, obgleich in strahlenden Farben.
Und noch was, die Rolle von Tommy Lee Jones ist einfach grandios, man könnte sagen wie Elton John auf Crack, wenn man nicht wüsste, dass Elton John sich ja schon selbst auf Crack in Kingsman: The Goldn Circle gespielt hat: „Ein Waffenhändler mit moralischen Grundsätzen.“
In diesem Sinn, goodbye yellow brick road…