[Review] The Debt Collector im Blu-ray Mediabook (inkl. DVD)

[Review] The Debt Collector im Blu-ray Mediabook (inkl. DVD)
6.7
Zusammenfassung:

Unter dem „unauffälligen Namen“ Retro Gold 63 haben sich, wie es im Booklet heißt, mehrere Actionfilmfans aus dem hessischen Hinterland vereinigt, um dem ja tatsächlich eher vernachlässigten Action-Kino zu neuem Verpackungs-Glanze zu verhelfen, was heißt, dass sie geschätzte Filme in schönen (Mediabook-)Verpackungen oder manches überhaupt erst in die heimischen Regale bringen wollen. Der Beginn mit The Debt Collector (2018) erscheint da sehr stimmig, ist es doch einer jener Filme mit dem zeitgenössischen (Martial-Arts-)Action-Idol Scott Adkins, der wohl dem größeren Publikum erstmalig mit Avengement – Blutiger Zahltag in die Ohrmuscheln gekommen ist. Eine Rekurrenz auf den blutigen „Zahltag“ hatte ursprünglich schon The Debt Collector, der zunächst für den deutschen Markt in Pay Day umbenannt wurde und deshalb nicht als extra Film verwechselt werden sollte. Es handelt sich also um eine einfache Gleichung: Pay Day = The Debt Collector. Mittlerweile wird auch hierzulande der Originaltitel verwendet und Retro Gold 64 huldigt diesem Titel somit ebenfalls und deshalb freuen wir uns, dass wir diese erste Edition zur Begutachtung überprüfen dürfen.

Kommen wir also zum zentralen Punkt zuallererst, nämlich dem, was man für sein gutes Geld bekommt. Als Wichtigstes vorneweg muss gleich gesagt werden, dass es sich um einen sogenannten Repack handelt. Wer also schon die Blu-ray oder DVD, oder eben wie hier auch beides, besitzt, der sollte sich nicht aufgrund des qualitativ bekannten Bildes, des Tons, Untertiteln oder anderen Bonusmaterialien locken lassen, da es hier nichts neues „auf Scheibe“ gibt. Wichtiger bei dieser Edition ist, wie schon im sympathischen Vorwort des Booklets von Retro Gold 63 erwähnt, dass es um Sammlerstücke gehen soll, die Filmen jenseits des üblichen Mainstreams zu einem schmucken Platz im Regal verhelfen wollen. Das wird einem denn auch geliefert.

Hinlänglich des Inhalts braucht man nicht viel zu sagen, außer der knapp gehaltenen Handlung mit den beiden Schuldeneintreibern Frenchy (Scott Adkins) und Sue (Louis Mandylor), die in die Fänge von Mafiaboss Barbosa geraten und sich die Konsequenzen ihres Handelns überlegen müssen. Diese beiden Haudegen, die scheinbar keine moralischen Grundsätze haben, zeigen bei Frauen und Kindern dann eben doch Moral und setzen sich schließlich für das „Gute“ ein. Ob es dann nicht schon zu spät ist? Wir haben es hier also quasi mit einem klassischen moralischen Dilemma zu tun, das Mann klären muss und hier in einem actiongeladenen und sprücheklopfenden Buddy-Movie voll aufgeht. Der stunterfahrene Regisseur Jesse V. Johnson bringt hier seinen ureigenen Hardboiled-Stil ein, den Freunde von Savage Dog oder Avengement schätzen. Ein Metakommentar mit dem sprichwörtlichen Lamm (hier Kühe), das auf die Schlachtbank geht, zeigt durchaus eine Anspruchshaltung, die Johnson verfolgt. Ob die aufgeht, bleibt jedem selbst überlassen, der diesen sonnig-brutalen und brutal-unterhaltsamen Film genießt, der allerdings nicht immer ganz logisch ist.

Wie schon gesagt, Actionfilmfreunde erhalten hier ein hochwertiges Mediabook von Retro Gold 63, das zwar ohne großen Schnickschnack wie Glanzlack, Prägung oder anderem präsentiert wird, in diesem Falle und im Feld des Actionfilms darf und sollte das wohl auch so sein. Das klassische und vom Motiv her coole Retro-Action-Design überzeugt jedenfalls und erscheint auch qualitativ ansprechend. Bonusmaterial sind die bekannten „Deleted Scenes,“ „Die Songs aus dem Film“ und ein paar Trailer, die schon bekannt von den Amarays sind, der wahre Fanservice befindet sich aber klar im Innenteil, der ein wirklich umfangreiches Text-Booklet bereit hält, das man fast schon als Minimagazin bezeichnen könnte. Autor Christian Ladewig hat offensichtlich gute Arbeit geleistet und ihm ist die Liebe zum „Genre“ anzumerken. Ein exklusives Interview mit Jesse V. Johnson rundet das ganze ab.

Insgesamt wird hier also für Freunde von Jesse V. Johnson und Scott Adkins eine Mediabook-Lücke im Regal geschlossen, die sich wohl perfekt einreihen wird neben die schon bekannten. Neuankömmlinge, die Scott Adkins noch nicht kennen, finden hier einen guten Einstieg, der auch optisch was her macht. Ich möchte darauf hinweisen, dass man Scott Adkins im Übrigen unbedingt auch in der Originalversion hören sollte, um seinen herrlichen britischen Akzent mitzukriegen. Und wer auf Marion Cobretti steht, sollte unbedingt auch „A Boy Named Sue“ kennen lernen, wie Johnny Cash so schön sang.

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