[Review] The Green Knight (2021) von David Lowery (im 4K-UHD- und Blu-ray-Keep-Case)

[Review] The Green Knight (2021) von David Lowery (im 4K-UHD- und Blu-ray-Keep-Case)
7.5
Zusammenfassung:

Inhalt

Mit The Green Knight (2021) liefert Regisseur David Lowery (A Ghost Story) einen äußert eigenwilligen Film, der auf der Artus-Legende Sir Gawain und der grüne Ritter (ca. 1400) basiert. Dort wird die Geschichte des Camelot-Ritters und Artus-Neffen Sir Gawain erzählt, der an der Tafelrunde die Herausforderung eines seltsamen grünen Ritters annimmt, ihn mit seiner Axt zu schlagen. Voraussetzung ist diese, dass bei Überleben des grünen Ritters dieser denselben Schlag gegen den Kontrahenten ausführt. Gesagt getan, Sir Gawain schlägt dem grünen Ritter den Kopf ab, der allerdings nicht stirbt, sondern kopflos davonreitet und sich bis auf Weiteres in die grüne Kapelle verabschiedet, wo er in einem Jahr auf Sir Gawein wartet, um dem den Kopf abzuschlagen. Klingt nach einer fatalen und im Grunde vorbestimmten Rittersage, die es wegen dieser Grunddisposition inhaltlich wirklich in sich hat. Im Film setzt Lowery diesen Stoff ähnlich in der Rahmenhandlung um, lässt Sir Gawain, gespielt von Dev Patel (Slumdog Millionaire), jedoch Abenteuer erleben (oder Aventiuren, wie es in der Ritter-Epik heißt), die so nicht direkt Teil des Originalstoffes sind. So werden verschiedene Figuren hinzugefügt, die allesamt interessant erscheinen, doch stellenweise als unmotiviert angesehen werden könnten, in Hinblick auf die Gesamtstory. Letztlich geht es Lowery aber wohl gerade hierum und er bietet dem Publikum einen völlig anderen Ritterfilm, eher im Stile von Willow (1988) oder Excalibur (1981), welche er als Vorbilder benennt. Allerdings greift auch das zu kurz und es wird viele geben, die mit diesem langsam erzählten und assoziativen Film überhaupt nichts anfangen können. Die Namen der Hauptprotagonisten wie König Arthur oder auch Merlin werden dabei auch nicht genannt, sondern quasi vorausgesetzt. Dies kann man wiederum ebenfalls als Grundgerüst des Filmes aufstellen, dass Lowery seinem Publikum sehr viel zumutet und etwas voraussetzt, das so nicht direkt zum allgemeinen Kanon gehört.

Bild und Ton

Wo es inhaltlich Geschmackssache bleibt, wird es auf der 4K-UHD-Disc wiederum einfach. Das Bild (HD 2160p 23.98 (1.85:1) HDR 10), die Kinematographie und das ganze Set- und Bühnendesign, bis hin zu den Schrifttypen der einzelnen Episoden sind einfach atemberaubend und machen die Scheibe für alle 4K-Fans zu einem absoluten Muss. Die bunt gestreuten Farben und Lichtakzente, die düstere Atmosphäre zu Hofe und das übersteigerte in den Fantasyszenen ist eine einzige Pracht und so wird man alleine hier vom Film einfach umgehauen. Auch wenn die Blu-ray (1.85:1 (16:9)) gleichsam glänzt, bleibt sie letztlich doch farblos gegenüber der UHD. Tontechnisch lässt sich hier ebenfalls nichts bemängeln mit dem deutschen und englischen Originalton in DTS-Master HD 5.1 sowohl auf Blu-ray, als auch auf UHD. Der Soundtrack von Daniel Hart ist stimmig neoklassizistisch-dronig und erinnert stellenweise an die Kompositionen von Arvo Pärt, den Filmfreunde sicher kennen dürften (ob Avengers: Age of Ultron oder A Place Beyond the Pines), manchmal fast ein bisschen zu sehr.

Verpackung und Ausstattung

Von der Edition her habe ich aus Angst, der Film könne mir nicht gefallen, zur normalen Amaray-Version gegriffen, die im gewohnt edlen und schwarzen Case daherkommt und lobenswerterweise mit einem Wendecover bestückt ist, durch das man den FSK-Flatschen aus dem Blick nehmen kann. Das äußerlich wirklich wunderschöne Mediabook mit Booklet hätte sich nach Erstsichtung definitiv gelohnt, die Discs sind allerdings inhaltsgleich, sodass ich bei der Verpackung leider Abstriche gemacht habe. Dennoch ist es für Unschlüssige sicherlich die bessere Wahl zur Amaray zu greifen, da der Film durchaus kontrovers zu diskutieren bleibt. Nichtsdestotrotz, die Extras sind erste Güteklasse und vor allem das Feature „Fast alles was man über The Green Knight wissen muss“ empfiehlt sich als Nach- oder Vorbereitung, da hier die Namen aufgelöst werden, für diejenigen, die keine Ahnung haben, dass es sich hier um eine Literaturverfilmung handelt und nicht eine vollständige Eigenkomposition. Weitere Features, Interviews und ein lohnendes Making-of runden das Ganze ab.

Technische Details

4K-UHD: HD 2160p 23.98 (1.85:1) HDR 10
Blu-ray: 1.85:1 (16:9)

Tonspuren

Deutsch DTS-HD MA 5.1
Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel

Deutsch, Englisch

Bonusmaterial

Interviews mit David Lowery, Dev Patel und Joel Edgerton
Featurettes: Visuelle Effekte, Das Titeldesign
Boldest of Blood, Wildest at Heart: Making-of
Fast alles, was man ĂĽber The Green Knight wissen muss

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