[Review] M3gan 4K UHD Steelbook (Kinofassung und unzensierte Fassung)

[Review] M3gan 4K UHD Steelbook (Kinofassung und unzensierte Fassung)
4.9
Zusammenfassung: M3gan hat einige gute Grundideen und ist definitiv unterhaltsam. Leider sind viele Sachen nicht zuende gedacht, weshalb der Streifen nicht über das Mittelmaß hinaus kommt. Technisch wertet die UHD das Bild deutlich auf. Das Steelbook selbst ist wirklich gut verarbeitet und ein echter Hingucker. Das magere Bonusmaterial ist aber indiskutabel.

Vorab: Das 4K UHD Steelbook wurde uns freundlicherweise von Universal Pictures Home Entertainment zur Verfügung gestellt. Wie immer hat das keine Auswirkung auf die Bewertung. Da das Steelbook schon weitestgehend vergriffen ist weisen wir darauf hin, dass demnächst noch eine 4K Standard Variante von M3gan erscheinen wird.

 

Inhalt

Das junge Mädchen Cady (Violet McGraw) verliert ihre beiden Eltern während eines schweren Autounfalls. Das vorläufige Sorgerecht erhält Cady´s Tante Gemma (Allison Williams). Gemma selbst arbeitet in einer High-Tech Spielzeugfirma und ist ein regelrechtes Arbeitstier. Entsprechend kann sie mit dem traumatisierten Mädchen nichts anfangen, geschweige denn sich um sie kümmern. Notgedrungen (und auch etwas eigennützig) kommt Gemma auf die Idee, Cady M3gan vorzustellen. Den Prototyp eines neuen Spielzeugs. Bei M3gan handelt es sich um eine 1,20m große Puppe. Der Clou ist jedoch, dass M3gan eine künstliche Intelligenz spendiert bekommen hat. Sie wird mit Cady gekoppelt und studiert von nun an sämtliche Eigenschaften und Emotionen von ihrem Schützling. Entsprechend kann M3gan auch auf Cady´s Trauma eingehen und sie mental stützen. Sie ist darauf programmiert immer für das kleine Mädchen da zu sein und sie vor Gefahren zu schützen. Doch die KI lernt schnell und unkontrolliert. Schon bald legt sie den Schutz von Cady auf ganz eigene Weise aus…

 

Hier kommt mir doch was bekannt vor…

Nach dem Lesen der Inhaltsangabe werden einige von euch etliche Referenzen zu diversen Genregrößen erkennen. Das Franchise der rothaarigen Killerpuppe Chucky liegt auf der Hand. Beim Thema „künstliche Intelligenz“ fällt einem direkt Terminator oder Blade Runner ein. Und die Referenzen sind auch klar zu erkennen. Außerdem sind über den kompletten Film satirische Passagen zu erkennen, bei denen der Umgang mit künstlicher Intelligenz, sowie Großkonzerne, die nur auf Profit aus sind, ihr Fett wegkriegen. Das wiederum versprüht etwas den Charme von Paul Verhoeven´s Robocop. Die großen Vorbilder werden aber keineswegs plump kopiert. Man verneigt sich vor ihnen und versuchte etwas Eigenes zu schaffen.

Und unterhalten kann der Film dadurch auch. Okay, die Handlung ist leider komplett vorhersehbar. Schaut man sich den offiziellen Kinotrailer an, dann kennt man quasi den kompletten Film. Der Trailer ist im Grunde eine Kurzzusammenfassung von M3gan. Weitere Überraschungen oder irgendwelche Storykniffe braucht man nicht erwarten. Aber die Umsetzung der Handlung macht den Streifen definitiv nicht langweilig. Die diversen, satirischen Seitenhiebe sorgen für den einen oder anderen Schmunzler. Und wenn M3gan immer mehr außer Kontrolle gerät bekommt auch der geneigte Horrorfan etwas Futter.

Hinzu kommt das nahezu jeder Darsteller ordentlich performt. Gerade die Protagonistinnen Allison Williams und Violet McGraw verstehen es ihre Figuren glaubhaft zu interpretieren. Ebenso kann die Darstellung der Puppe M3gan überzeugen. Diese wurde, je nach gewünschter Einstellung, durch eine echte Puppe, einer Schauspielerin und CGI-Effekte zum Leben erweckt. Das Special-Effects Team hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet. Visuell hat man sich für einen leicht düsteren Stil entschieden, der die ganzen Storyelemente harmonisch unterstreicht. Was Kameraeinstellungen und Schnitt angeht hat man sich jedoch etwas zu sehr auf den gängigen Einheitsbrei verlassen. Etwas mehr Mut zu ungewöhnlichen Einstellungen hätte ich hier begrüßt.

 

Das Stolpern über eigene Ansprüche

Leider kommt M3gan am Ende aber nicht über den Durchschnitt hinaus. Und das merkt man gerade an der Darstellung der diversen Genre-Referenzen. Es wirkt oftmals einfach nicht zuende gedacht. Das Trauma von Cady ist einfach viel zu schnell abgefrühstückt. Die Darstellerin gibt zwar alles, aber das Drehbuch erlaubt es nicht hier wirklich mitzufühlen. Dafür ist die Dramapassage (die wirklich gut hätte werden können) einfach zu grob runtererzählt. Selbiges gilt für die satirischen Passagen. Klar schmunzelt man immer mal, aber beim Vorbild Robocop hat man das konsequenter gesehen. Der Umgang mit dem Thema „künstliche Intelligenz“ ist bei Terminator und gerade bei Blade Runner wesentlich cleverer umgesetzt worden. Und wenn M3gan einmal loslegt, wirkt sie zahmer als Chucky. Selbst in der unzensierten Fassung. Apropos…

 

Kinofassung vs. unzensierte Fassung

Wie bei allen bisherigen Veröffentlichungen, beinhaltet auch das UHD Steelbook beide Filmfassungen. Die Hintergünde dazu sind nicht uninteressant. Der erste Trailer versprach noch etwas rabiatere Unterhaltung. In der fertigen Kinofassung fehlten aber viele blutige Szenen, welche im Trailer noch zu sehen waren. Das liegt daran, dass man in den USA auf die PG 13 Freigabe (vergleichbar mit unserer FSK 12) schielte. Das heißt, dass man einen größeren Markt bedienen und folglich mehr Umsatz machen kann. Für Deutschland machte das keinen Unterschied, da beide Fassungen eine FSK 16 erhalten haben. Aber in den Staaten ging die Rechnung auf. Dies ist leider ein Trend, welcher in den letzten Jahren häufiger zu sehen ist. Um mehr Umsatz zu machen, schwächt man härter geplante Filme zum Teil deutlich ab. Ich persönlich sehe diese Herangehensweise eher kritisch, da oftmals die künstlerische Freiheit zugunsten des Profits eingeschränkt wird. Und bei M3gan hat man es tatsächlich durchweg mit Zensuren zu tun. Hauptsächlich betrifft es diverse „Fuck´s“, welche durch harmlosere Ausdrücke ersetzt wurden. Das merkt man aber nur im O-Ton. Außerdem hat es 3 Gewaltszenen erwischt, welche zum Teil ordentlich entschärft worden sind. Dennoch muss ich hier mal eine kleine Lanze brechen, denn beide Fassungen funktionieren! Die Gewalt ist in der Kinofassung zwar reduziert worden, das kratzt aber nicht wirklich an der Spannung. Ein Gewaltmoment (Fahrstuhl) wurde sogar komplett alternativ gedreht, was letzten Endes die Szene sogar etwas logischer macht als in der unzensierten Fassung. Beide Fassungen sind meiner Meinung nach also lohnenswert!

 

Bild und Ton

Im Gegensatz zur Blu-ray bietet das Bild der UHD deutlich mehr Bildinformationen. Hier hat man saubere Arbeit geleistet und dem Streifen visuell ein ordentliches Upgrade verpasst. Dadurch ist allerdings auch der Grieselfilter, welcher auf der Blu-ray nur sehr dezent wahrzunehmen ist, deutlicher zu erkennen. Inwiefern das ein Kritikpunkt ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Durch das leichte Sci-Fi Setting hätte ich mir tatsächlich ein „cleaneres“ Bild gewünscht, da es besser zur Stimmung beitragen würde. Tontechnisch konnte ich keine wesentlichen Verbesserungen zur Blu-ray feststellen. Der Sound ist technisch auf einem guten Niveau, hätte bei den Horrorpassagen aber noch etwas mehr auf die Kacke hauen können. Da schiele ich mal verlegen zu der akustischen Wuchtbrumme Evil Dead Rise. Getestet wurde der Sound im deutschen, sowie im englischen Ton.

 

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial ist identisch zu den bisherigen Veröffentlichungen. So besteht es aus 3 kurzen Featurettes, welche zwar im Schnelldurchlauf einige interessante Info´s bieten (etwa die visuelle Umsetzung der Puppe M3gan), aber zusammen nicht länger als 15 Minuten gehen. Wirklich umfangreich ist das nicht. Und die Tatsache, dass man für dieses Steelbook nicht etwas mehr Bonusmaterial dazu gepackt hat, lässt mich hier einige Punkte abziehen. Das ist wirklich zu wenig!

 

Verpackung / Steelbook

Das Steelbook ist super verarbeitet und kommt im Stile einer Verpackung der M3gan Puppe daher. Auf dem Frontcover wurde mit hübschen Prägungen gearbeitet, bei denen sich der Rahmen, sowie der Schriftzug von der M3gan Figur abhebt. Im Innenleben des Steelbooks, sowie auf dem Backcover, wirbt man mit Produktinformationen für die Puppe, was den satirischen Charakter des Films unterstreicht. Hier war man wirklich kreativ und persönlich gefällt mir das Frontcover auch besser als bei den regulären Veröffentlichungen. Der ummantelte Infozettel ist mit mit zwei Klebestreifen fixiert, welche sich leicht und rückstandslos entfernen lassen.

 

Für wen lohnt sich die Anschaffung?

Wenn man Wert auf Steelbooks und die aktuell bestmögliche Bildqualität legt, dann kommt man um diese Veröffentlichung nicht herum. Setzt man auf zusätzliches Bonusmaterial, dann schaut man allerdings in die Röhre. Und wenn ihr auf das Steelbook verzichten könnt, dann solltet ihr auf die kommende Standard UHD Version warten. Mit der kommt ihr auch etwas günstiger weg.

 

Technische Details

4K Ultra HD
2.39:1 Widescreen

Tonspuren

Deutsch Dolby Atmos
Englisch Dolby Atmos
Französisch Dolby Digital Plus 7.1
Italienisch Dolby Digital Plus 7.1
Spanisch Dolby Digital Plus 7.1
Japanisch DTS Digital Surround 5.1

Untertitel

Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Japanisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch

Bonusmaterial

– Eine neue Version der Horrors
– M3GAN wird erweckt
– Gehackt werden

6.6 Gesamtwertung
M3gan

M3gan hat einige gute Grundideen und ist definitiv unterhaltsam. Leider sind viele Sachen nicht zuende gedacht, weshalb der Streifen nicht über das Mittelmaß hinaus kommt. Technisch wertet die UHD das Bild deutlich auf. Das Steelbook selbst ist wirklich gut verarbeitet und ein echter Hingucker. Das magere Bonusmaterial ist aber indiskutabel.

Umsetzung
6.0
Story
4.0
Bildqualität
9.0
Tonspuren/ Tonqualität
8.0
Ausstattung/ Bonusmaterial
3.0
Verpackung/ Edition
9.5
PROS
  • Gute Leistungen der Darsteller
  • Im Kern einige coole Grundideen
  • Detailreicheres Bild im Vergleich zur Blu-ray
  • Schickes Steelbook
CONS
  • Im Gesamtkonstrukt ist der Film leider nur Mittelmaß
  • Das magere Bonusmaterial ist enttäuschend

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3 Kommentare
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Mitglied
The Real Ash
2. November 2023 21:09

Harter Verriss XD Aber fair ist fair, ich habe den bisher ausgelassen und werde dies auch weiterhin tun. Danke für die schöne Rezi :-D

Gast
tp-industries
2. November 2023 22:04
Antwort an  The Real Ash

Gern geschehen.
Nunja, verrissen habe ich den nicht komplett. Ich habe mal „Rambo: Last Blood“ und das Game zum ersten „Paw Patrol“ Kinofilm besprochen. Die hat es heftiger erwischt! :D

„M3gan“ hat seine (ihre) Momente. Ist aber unterm Strich leider nicht mehr als Stangenware. Zumindest in meinen Augen. Wenn du mal absolut nichts zu tun hast, dann tut der Film definitiv nicht weh. Ansonsten verpasst du auch nichts, wenn du ihn links liegen lässt.

Mitglied
The Real Ash
2. November 2023 23:25
Antwort an  tp-industries

Wie sagt man? Das Leben ist zu kurz für Stangenware:D

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