Zoll-Änderungen ab dem 01.07.2021 – Keine Freigrenze mehr bei Bestellungen aus dem NICHT-EU-Ausland

Update - 2021.06.23Zoll-Änderungen ab dem 01.07.2021.

Nochmal als kleine Erinnerung: Ab dem 01.07.2021 treten die im Juli letzten Jahres angekündigten Zoll-Änderungen in Kraft. Für Bestellungen aus dem NICHT-EU-Ausland wird es künftig keine Freigrenze mehr geben. Auch Bestellungen, die vor dem 01.07.2021 getätigt worden sind und erst nach dem 07. Juli ausgeliefert werden, sollen mit 19% besteuert werden.


Ursprungsmeldung - 2020.07.20

Wie die deutsche Post auf ihrer Website verkündet hat, werden ab dem 01.07.2021 neue Zoll Regeln in Kraft treten.
Bisher ist es noch so, das man für Bestellungen aus dem Nicht-EU-Ausland eine geringe Freigrenze von 22€ hat (tatsächliche Freigrenze rund 26€, da Steuern unter 5€ wegen des Aufwands nicht erhoben werden) , bevor man mit der Einfuhrsteuer von 19% zur Kasse gebeten wird.
Dazu zählen Länder wie die Schweiz, USA, Kanada, China, Japan und seit dem Brexit auch Großbritannien.
Das wird sich ab dem 01.07.2021 ändern. Und zwar zahlt man ab diesem Zeitpunkt theoretisch bereits ab dem ersten Cent Einfuhrsteuern in Höhe von 19%. Es gibt also keine Freigrenze mehr.

Schon ab einem Warenwert von einem Cent soll eine Einfuhrumsatzsteuer erhoben werden

Konkret bedeutet das, das man auch für kleine Bestellungen von 2€, 5€ oder 12€ gleich 19% Einfuhrsteuer dazurechnen kann.
Die EU Kommission begründet diese Maßnahme damit, dass eine steuerrechtliche Bevorzugung von ausländischen Versandhändlern verhindert und die heimische Wirtschaft gestärkt werden soll.
Zitat: „Kauft sich z.B. ein deutscher Kunde eine Smartwatch in China für 20 Euro, bekommt er sie steuerfrei geliefert. Hätte er die Smartwatch in Deutschland gekauft, müsste der Händler 19% Steuern an den Staat abführen. Diese Einnahmequelle wollen sich die EU-Staaten nicht mehr entgehen lassen.“
Als zweites Argument nennt die Europäische Kommission das „Missbrauchspotenzial der 22-Euro-Freigrenze. Weil viele ausländische Pakete absichtlich mit weniger als 22 Euro deklariert werden, obwohl sie in Wirklichkeit teurer sind, sei „dieses System für massenhaften Betrug und Missbrauch anfällig“.
Einen kleinen Freibetrag gibt es doch
Zwar wurde angekündigt, das man bereits ab dem ersten Cent Steuern einfordern möchte, jedoch hat man festgelegt, das die Steuer erst ab 1 Euro erhoben wird. Konkret bedeutet das – erst wenn der Staat auch mindestens einen Euro Steuereinnahmen generiert (weil es sich sonst wohl nicht lohnt), werden Steuern erhoben.
Damit entsteht eine neue „Freigrenze“ von ca. 5,23€
5,26€ / 19% = 0,99€ 
Bei 5,27€ hätte man bereits den 1€ erreicht und man müsste die Einfuhrumsatzsteuer zahlen.
Zuvor lag der Freibetrag bei 22€ bzw. war der tatsächliche Wert 26,28€. Hier wurden die Steuern erst ab 5€ erhoben.
Was sich nicht verändert
Für Bestellungen über 150€ Warenwert, fallen zusätzlich Zollgebühren an. Das sind für Filme und Games z.B. 3,5%. Weitere Infos findet ihr auf unserer Übersichtsseite „Import Infos | Einfuhrsteuern & Zollgebühren
Hier die offizielle Ankündigung der deutschen Post und einen Überblick der EU-Kommission. Die neue Regelung wurde schon im Jahr 2016 beschlossen und tritt nun in Kraft. Mehr dazu kann man beispielsweise bei Paketda lesen oder in der Originalen Pressemitteilung der EU-Kommission von 2016.
 

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26 Kommentare
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Gast
DancingDodo
24. Juni 2021 11:42

Also vielleicht bin ich da nicht genug mit der Materie vertraut… aber kostet das die EU-Länder am Ende nicht sogar mehr, als sie einnehmen?
Generell muss dann ja jede kleine Lieferung geprüft werden..
Dann bearbeitet, gelagert usw.
Das kostet dann doch bald mehr, als es wieder einbringt.. oder liege ich da so falsch?
Bestelle zwar CEs aus dem (nicht EU) Ausland, hatte bis jetzt aber immer Glück, dass sie einfach durch den Zoll gegangen sind.

Gast
LichtSpielProfi
24. Juni 2021 8:18

Also keine Zavvi Bestellungen mehr ?

Gast
Andy
23. Juni 2021 20:09

Das ist doch mal wieder typisch EU, denn mal im Ernst, wer wird denn zur Kasse gebeten?
Wir die kleinen Käufer. Die großen Firmen merken doch gar nicht, dass irgendwelche Gebühren berechnet werden und die großen Zusteller werden Ihre Gebühren demnächst erhöhen, mit der Begründung, sie hätten durch das hohe Aufkommen höhere Kosten.
Bei uns kann man bei der DHL nicht angeben das man selbstverzollt. So bist du immer der gear…te.

Gast
Kirito
24. Juni 2021 9:29
Antwort an  Andy

Da u.a.play asia oder limitedrun games Sauerteig collector’s Edition und für die Zahl ich halt. Deutschland ist doppelsteuer Land oder mehr Benzin hat 4 Steuern drin z.b.eeg Umlage ist auch so nee Witz Action gewesen vom gesetztgeber

Gast
Kirito
24. Juni 2021 9:30
Antwort an  Kirito

Saugute

Gast
Ede
23. Juni 2021 19:58

Wunderbar!
Ich werde ab 01.07. jede Woche irgendeinen Artikel für unter 1 EUR in China bestellen. Der wird dann zolltechnisch abgefertigt und die Verbrecher von DHL schlagen dazu noch ihre 6 EUR drauf.
Die Annahme werde ich allerdings verweigern.
Und dann muss die Ware zurück nach China geschickt werden, was bei Zoll und DHL (oder welcher gierige Dienstleister auch immer tätig war) hoffentlich eine Menge Arbeit und Kosten verursacht.
;-)

Gast
Ace
23. Juni 2021 17:31

Die großen Firmen aus China etc. wird man damit sowieso nicht bestrafen, da die sowieso eine alternative finden werden ihre Waren nach Deutschland zu bringen, da bin ich mir sicher. Hier werden nur kleine Firmen und Privatleute bestraft und zur Kasse gebeten. Ich bin schon gespannt wie der Zoll das regeln wird wenn sich die Pakete stapeln werden. Mit den Zollgebühren habe ich eigentlich weniger ein Problem als das die Post 28 Euro für die nachträgliche Postverzollung und noch 6 Euro Auslagepauschale verlangt. Das ist eine Frechheit! Der Zoll könnte doch einfach eine Rechnung mit den Zollgebühren anheften oder zuschicken und die Leute können den Betrag dann einfach überweisen. Früher konnte man auch noch an der Haustür die Zollgebühren zahlen. Aber wieso einfach wenn es auch kompliziert geht. Das scheint das Motto heutzutage zu sein. Am logischen Denkvermögen fehlt es leider auch heute. Sehr Schade.

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